No Life without Music. 20 geniale alben

Das erste Musikalbum wird oft genauso mystifiziert wie die erste Zigarette, das erste selbstverdiente Geld, oder das erste Mal Sex. Für mich war es der Startschuss für eine Begeisterung, die bis heute in mir brennt und mich zu einer wunderbaren Entdeckungsreise durch die Welt der Musil einlud.

Mein erstes Musikalbum war weder ein Erweckungserlebnis noch ein Glücksgriff, viel eher ein tollpatschiges und unbedarftes Herantasten an eine unbekannte Welt. Musik kannte ich hauptsächlich aus dem Radio oder den Liedern, die meine Eltern in den Siebzigerjahren hörten: viele deutsche Schnulzen, gelegentlich englische Hits von Elvis Presley oder Frank Sinatra. Meine Eltern spielten weder ein Instrument, noch waren sie musikalisch. Mein Vater besaß nicht einmal einen Plattenspieler. Meine Mutter hörte Musik, die im Radio gespielt wurde, und sang den Refrain irgendeines Gassenhauers nach. Manchmal schwärmte mein Vater von klassischer Musik, Beethovens fünfter Symphonie oder der Overtüre von Hochzeit des Figaro. Ansonsten waren sie ahnungslos, dass gerade in den sechziger und siebziger Jahren grandiose Musikbands gegründet wurden, die Lieder und Alben aufnahmen, die Geschichte schrieben.

Mein Interesse für Musik begann im Alter von zwölf oder dreizehn Jahren zu wachsen. Als ich dann mit vierzehn meinen ersten Plattenspieler erwarb, für den ich ein ganzes Jahr hart gespart hatte, konnte die Reise losgehen. Die Langspielplatte war damals die gängigste Musikkonserve der Zeit und wurde zusehends beliebter als die Musikkassette. Die LP mit einer Drehzahl von 33 Umdrehungen pro Minute kam 1948 zum ersten Mal von Columbia Records auf den Markt, und war eine Sensation, denn sie erlaubte auf beiden Seiten, knapp zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten Musik zu speichern. In den Achtzigerjahren war die Landspielplatte aus Vinyl technologisch sehr ausgereift und lieferte ausgezeichnete Klangqualität, die mich jedes Mal aufs Neue verblüffte, wenn ich eine LP auf den Teller meines Plattenspielers legte und die Plattennadel auf die erste Rille legte.

Als ich endlich bereit für meine erste Schallplatte war, entschied ich mich für ein Album der Schweizer Hard Rock Band, Krokus. Das Album war ganz gut, fetziger Rock, klang nach ACDC und die Texte waren auf Englisch. Ich hörte eine Zeitlang gerne Hard Rock, entdeckte Iron Maiden, Black Sabbath, Judas Priest und natürlich ACDC, die zu meinen Favoriten wurden. 

Doch Hard Rock oder Heavy Metal war mir bald zu einseitig. Ich wollte mehr hören und es gab jede Menge großartige Rock-Stile: Progressive Rock, Blues Rock, New Wave, Punk Rock, Psychodelic Rock, Jazz-Rock. Softrock u.  Über den Rock n´ Roll kam ich auf den Blues, vom Blues fand ich zum Jazz, und vom Jazz zu Rhythm & Blues, Soul, Funk, Fusion etc. Dazwischen hörte ich klassische Musik, berühmte Symphonien, Klavierkonzerte, Oratorien und auch Musik aus anderen Kulturkreisen: indische Ragas, Qawwali Musik, japanische Musik, Salsa, Bossa Nova, Samba. Ein Leben ohne Musik war unmöglich geworden.

Die hier aufgelisteten 20-Besten-Alben sind eine persönliche Auswahl von genialen Rock, Pop, Jazz und Fusion -Alben internationaler Musiker und Bands und sind ein kleiner Vorgeschmack auf meine 200-Besten-Alben-Liste, die ich mir in den Jahren zusammengetragen habe.

  1. Running on empty. 1977, Jackson Browne

Der 1948 geborene US-amerikanische Sänger und Liedtexter Jackson Browne ist für mich einer der ganz großen Musiker, der mit seinen gesellschaftskritischen, tiefgründigen und sensiblen Liedern, zwischen Folk und Rock, eine Menge Fans erreichte. Als ich sein wohl kommerziell erfolgreichstes Album Running on Empty erwarb, lief es tage- und wochenlang auf meinem Plattenspieler, bis die Scheibe zerkratzt war und die Nadel an manchen Stellen zu hüpfen begann.

Eines der besten Konzeptalben über das Tour-Leben von Rockmusikern, die in ihrem Bus von Konzert zu Konzert, von Stadt zu Stadt, von Hotel zu Hotel unterwegs sind, um ihrem Publikum Lieder vorzuspielen, mit denen sie bekannt wurden. Kein Album hat dieses Lebensgefühl besser in Musik verwandelt.

  1. IV. 1971. Led Zeppelin

Als ich das Album mit der lateinischen Nummer IV von Led Zeppelin zum ersten Mal in einer Radiosendung hörte, riss es mich vom Hocker. Damals war das Album schon sechzehn Jahre alt, aber jede Nummer war ein musikalischer Genuss, hatte etwas Besonderes, das sich von anderen abhob, eine Mischung aus Hardrock, Blues, Folk und Ballade, die ihresgleichen suchte. Inzwischen ist das Album ein Klassiker der Rockmusik und alle acht Nummern sind legendäre Zeppelin-Hits, nicht nur wegen Stairway to Heaven, auch Black Dog oder Going to California sind ausnahmslose Glanzstücke. Ich wurde zu einem wahren Led Zeppelin-Fan und bin es bis heute geblieben.

  1. Aqualung. 1971, Jethro Tul

Im selben Jahr, wie Led Zeppelin das Album IV veröffentlichte, brachte eine andere britische Band ein grandioses Meisterwerk heraus. Jethro Tull, 1967 gegründet, schaffte es mit ihrem außergewöhnlich talentierten Frontmann Ian Anderson, ein Virtuose wie Led Zeppelins Lead-Gitarrist Jimmy Page, allerdings auf der Querflöte, ein großes Publikum zu erreichen. Der ungewöhnliche Klang von Jethro Tulls Stil wurde zu ihrem Markenzeichen und trug zu ihrem Erfolg bei. Das Album Aqualung ist heute ein Meilenstein der Rockmusik. Die Nummern sind zum Teil von klassischer Schönheit (Mother Goose oder Hymn 43), andere sind zu Welthits geworden wie Locomotive Breath oder Aqualung, das Eröffnungslied auf Seite 1 der Platte. Ich habe mir noch andere Jethro-Tull-Alben gekauft und die Band live erlebt. Dieses Konzeptalbum ist von magischer Kraft, die tief in mich eingedrungen ist.

  1. Dark Side of the Moon. 1973, Pink Floyd

Pink Floyd sind sicherlich eine der erfolgreichsten Bands von den britischen Inseln, die Musikgeschichte geschrieben hat. David Gilmour, Roger Waters, Richard Wright, Nick Masons, jeder Musikliebhaber kennt diese Namen. Ihre Musik hat Millionen Menschen auf allen Kontinenten erreicht und tut es immer noch. Als ich Pink Floyd entdeckte, hatten sie bereits ihre legendären Alben, für die sie Kultstatus erreicht hatten, aufgenommen und den Zenit ihres Schaffens überschritten. Dennoch war die Musik von dermaßen klarer, universeller und kreativer Herrlichkeit, dass es mir den Atem nahm. Ihr Werk Dark Side of the Moon von 1973 ist eines der eingängigsten und ungewöhnlichsten Konzeptalben aller Zeiten. Jedes Lied fügt sich schwerelos und verblüffend in das darauffolgende ein. Der Übergang des Liedes Time in Money auf der Plattenseite Eins konnte niemand anderem gelingen, als diesem Klangvirtuosen.

  1. Hounds of Love. 1985, Kate Bush

Die Alben der englischen Musikerin und Performerin Kate Bush habe ich zuerst über meine Schwester entdeckt, die ein Musikvideo von der Erfolgsnummer „Babooshka“ gesehen hatte und sich ein Album kaufte. Auf dem Album “Hounds of Love” präsentiert Kate Bush ihr enormes musikalisches Talent mit wunderbaren Melodien, geistreichen Texten und ihrer Extravaganz, die ihre Musik so unverwechselbar machte. Viele Nummern sind Welthits, wie Cloudbusting oder Running up that Hill. Ein zeitloses Meisterwerk, das den aufmerksamen Zuhörern ein außerordentliches Erlebnis bietet.

  1. Heaven and Hell. 1980, Black Sabbath

Black Sabbath haben sich 1969 in Birmingham als Band gegründet und wurden relativ schnell zu Pionieren des Hardrocks und Heavy Metal. Von Anfang an fanden sie ihren eigenen Stil, kopierten keine anderen Bands, machten ihr Ding und scheuten sich nicht, zu experimentieren und über die Stränge zu schlagen. Auch wenn der Frontmann Ozzy Osbourne das Aushängeschild der genialen Band war, so gab es eine Phase, als der Sänger Ronnie James Dio das Ruder am Mikrofon übernahm. In dieser Periode hat Black Sabbath eines der großartigsten Rockalben aufgenommen. Heaven and Hell ist auf die Spitze getriebenes Virtuosentum. Die Solos und Riffs des Gitarristen Tony Iommi sind ein absolutes Hörerlebnis. Der Gesang von Ronnie James Dio, so mächtig und sanft, wie keiner zuvor. Jede Nummer ein klar geschliffenes und austariertes Meisterstück. Mein absoluter Liebling ist die letzte Nummer auf der B-Seite, Lonley is the world, eine wahre Hymne.

  1. Body and Soul. 1984, Joe Jackson

Ein Album, das aus den Hits der Achtzigerjahre deutlich herausstach, hat der britische Musiker Joe Jackson mit einem hervorragenden Ensemble eingespielt. Der Stil lässt sich nirgendwo richtig einordnen. Es ist eine brillante Mischung aus Jazz, Latin, New Wave, Sophisticated Pop, Blues und Big Band-Arrangements, die ins Blut gehen. Die Nummer You can’t get what you want ist ein taktischer Ohrwurm, der es aber nicht so recht in die Radio Charts geschafft hat. Vielleicht, weil Joe Jackson, der übrigens ein großartiger Pianospieler ist, musikalische Grenzen überschritt und Symbiosen einging, die ungeübte Hörer irritierten. Dennoch wurde Joe Jackson mit diesem Album weltberühmt und fand als trefflicher Musiker seinen Platz unter den Besten.

  1. Rain Dogs. 1985, Tom Waits

Das Debütalbum von Tom Waits, Closing Time aus dem Jahre 1973 stand lange Zeit ganz oben auf meiner Liste. Auch sein Album Blue Valentine von 1978 habe ich in einer endlosen Schleife gehört und nachgesungen. Seine Poesie der Unterwelt, der Gesetzlosen, der Ausgegrenzten und Einsamen erinnerte mich an Gedichte von Rimbaud, Baudelaire und Charles Bukowski und übertraf sogar Bob Dylans Einfallsreichtum. Als sein Album Rain Dogs 1985 erschien, avancierte es schnell zu meinem Favoriten. Im Vergleich zu früheren Alben, auf denen Waits seine melancholischen Balladen mit Klavierbegleitung sang, war Rain Dogs innovativer, kratziger, rauer und unkonventioneller. Das Album wurde als Standard-Vinyl-LP veröffentlicht und beinhaltet 19 Musiknummern, die meisten nur zwei bis drei Minuten lang , komprimierte, eigenwillige Juwelen, die alle Mini-Geschichten erzählen, die sich in der Fantasie weiterspinnen lassen. Ein Meilenstein der Musik.

  1. Document, 1987, R.E.M

Sich für ein R.E.M-Album als Favorit zu entscheiden, ist für einen Fan schwierig, beinahe unmöglich, denn jedes ihrer Alben beinhaltete unvergleichliche Lieder, die sich in dein Gedächtnis und in dein Herz hineinbohren. Die Bandbreite der Stimme des Sängers Michael Stipe ist in ihrer Melancholie und Lebensfreude so unverwechselbar herausragend, dass es einem schwindlig wird. Ich finde, Document ist ein überzeugendes Album, rockiger als die Vorgänger, direkter, mit schnelleren Riffs und mehr Beat. Die Band aus Athens, Georgia, präsentierte fantastische Lieder wie Welcome to the occupation, The one I love oder das sarkastische It’s the end of the world, as we know it. R.E.M ist, oder besser war, eine außerordentliche Kultband, wie The Doors oder The Who, und hat mich durch meine ganze schwierige Teenagerzeit hindurchgetragen, getröstet, ermutigt und motiviert. Ein Rettungsanker im stürmischen Gefühlsozean des Lebens.

  1. Darkness on the edge of town. 1978, Bruce Springsteen

Das Vorgängeralbum von Springsteen and the E-Street Band: Born to run von 1975, war schon ein beispieloses Rock-Meisterwerk, doch Darkness of the edge of town verkörpert für mich die Essenz von Springsteens Musikwelt, die sich so viele Jahrzehnte erfolgreich und prominent gehalten hat. Alle, die den Musiker aus New Jersey einmal live auf der Bühne erlebt haben, wissen, welche Virtuosität und Energie von diesem Menschen ausgeht. Die Lieder auf diesem Album erzählen von tragischen Verlierern, den Ausgegrenzten, den kleinen Leuten, die Mist bauen und mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Es sind Einblicke in den “American way of life”, der grausam, zermürbend und gewalttätig sein kann. Niemand hat die Alltagsrealität des modernen Menschen in Industrienationen besser in Rockmusik gepackt als er. Springsteen ist ein Monument mit Strahlkraft, auf nachfolgende Generationen.

  1. Crime of the Century, 1974, Supertramp

Eines der ganz großen Alben der 70er Jahre, von der britischen Band Supertramp, mit vielen bekannten und intelligenten Hits wie: „School“, „Dreamer“ , „Bloody well right“, „Asylum“ oder „Crime of the Century“. Der Sänger und Pianist Roger Hodson und Rick Davis sind brillante Musiker, die mit ihren Mitstreitern auch Live einen hervorragenden Sound schufen und unvergesliche Auftritte meisterten. Eines ihrer besten Alben, mit vielen beeindruckenden Liedern, deren Texte mit Intelligenz, Witz und Satire bestechen.

  1. Synchronicity, 1983, The Police

Die legendäre erste Band eines der großartigsten Musiker der britischen Inseln: Sting, mit bürgerlichem Namen Gordon Sumner. „Synchronicity“ war das fünfte und letzte Studioalbum der Band: The Police, gegründet von Gordon und Andy Sumner und Steward Copeland. Viele Nummern sind heute Rockklassiker: „Every Breath you take“, „Wrapped around your finger“, „King of Pain“ oder „Tea in the Sahara“. Die Stimme von Sting ist so einzigartig in ihrem Volumen, dass sie einem im Kopf haften bleibt. Die Gitarren, der Bass und das Schlagzeug schufen einen Sound, der zum Kult wurde. Ein Höhepunkt der Band, die sich leider 1986 auflöste und Sting zu seiner internationalen Solokarriere motivierte, die Musikgeschichte geschrieben hat.

  1. Sarabande, 1975, Jon Lord

Der Keyboarder der britischen Rockband Deep Purple, Jon Lord, produzierte 1975 eines der besten Fusionalben aller Zeiten und vermischte Rock und klassische Musik zu einer der erstaunlichsten und einzigartigsten Rock-Symphonien. Jon Lord war schon am Keyboard ein Genie, aber mit diesem Instrumentalalbum, das er in Düsseldorf gemeinsam mit einem Symphonieorchester aus Deutschland aufnahm, sprengt er alle Musikgrenzen. Die Nummern „Fantasia“ oder „Bourée“ sind absolute Hörwürmer, deren Melodien und Rhythmen beinahe himmlische Töne erzeugen. Ich lieh mir „Sarabande“ zuerst von einem Freund aus und musste es tagelang, ja monatelang immer wieder auf meinem Plattenspieler hören. Ein unglaublicher Genuss.

  1. So, 1986, Peter Gabriel

Wenn wir schon bei Musikgrößen aus Großbritannien sind: Peter Gabriel ist einer von ihnen. Der ehemalige Sänger der Superband Genesis, machte sich in den Achtzigerjahren selbstständig und startete eine sehr erfolgreiche und künstlerisch kreative Solokarriere. Sein 1986 produziertes Album „So“ ist ein wahres Hit-Feuerwerk geworden, trotz der außergewöhnlichen Lieder, von denen manche Radiohits wurden, wie „Sledgehammer“, „Big Time“, „Mercy Street“, oder „Don´t give up“ im Duett mit der exzellenten Musikerin Kate Bush. Das Album ist inzwischen Musikgeschichte, war beim Erscheinen ein Riesenerfolg, machte Peter Gabriel zu einem der ganz Großen im Geschäft. Ich liebe die Nummer „Red Rain“ von der A-Seite, erste Nummer, wegen ihrer eindringlichen Melodie und der feinen Stimme Gabriels.

  1. The Inner Mounting Flame, 1971, Mahavishnu Orchestra

Die Jazz-Rock Band rund um den Gitarristen John McLaughlin hat mit diesem Album ein erstaunliches Fusionalben herausgebracht, deren Musik magisch und berauschend ist. Der Virtuose John McLaughlin wurde von anderen Supermusikern wie dem Schlagzeuger Billy Cobham, Jan Hammer an den Keyboards , Jerry Goodman an der Violine und Rick Laird am Bass unterstützt, die durch dieses Album ihre Band Mahavishnu Orchestra in ungeahnte musikalische Höhen hievten. Die Suite „Meeting of the Spirits“ ist eine kleine Symphonie. Für alle Jazz-Rock-Liebhaber ein unsterblicher Klassiker.

  1. Offramp, 1982, Pat Metheny Group

Ein anderer Gitarrenvirtuose, der US-Amerikaner Pat Metheny, hat 1981 ein Superalbum aufgenommen, das für mich, als eingefleischtem Metheny-Fan, zu meinen Favoriten zählt. Pat Methenys Gitarrenklang ist so unverwechselbar, wie kein anderer seines Faches, und mischt sich gut mit den Rock-, Blues- und Fusion-Elementen, die seine Mitmusiker, der geniale Pianist und Keyboarder Lyle Mays, Steve Rodby am Bass und Danny Gottlieb an den Drums, zu einem frenetischen Höhenflug gemacht haben. Der brasilianische Ausnahme-Percussionist Nana Vasconcelos fügte sein Talent hinzu, um aus diesem hochwertigen Album ein Meisterwerk zu schaffen.

  1. News of the World, 1977, Queen

Es gab keinen unter meinen Freunden, der nicht die englische Rockband Queen mochte und ihre Lieder kannte. Sie waren wahrscheinlich nach den The Beatles und The Rolling Stones, eine der erfolgreichsten Bands aus England. Der talentierte Leadsänger Freddy Mercury, Gitarrist Brian May, Schlagzeuger Roger Taylor und Bassist John Deacon schufen wunderbare Rocklieder, von denen einige inzwischen unsterbliche Hymnen sind, die immer noch in Sportstadien rund um den Globus gesungen werden. Ich hielt ihr Album:  “News of the World” für großartig. Die Nummern „Sheer heart attack“, „Spread your wings“, sind schon richtig rockig und gut, aber mit „We will rock you“ und „We are the Champions“ haben sie die Welt erobert. Eine der besten Live-Bands der 80er Jahre, mit sagenhaften Auftritten, die letztlich, als die Koryphäe und musikalischer Leuchtturm Freddy Mercury 1991 mit 45 Jahren verstarb, als Band zerbrach, denn Freddy konnte niemand ersetzen.

  1. Oxygéne, 1976, Jean-Michel Jarre

Der französische Komponist und Elektronik-Musiker Jean Michel Jarre hat mit „Oxygéne“ einen Meilenstein der Instrumentalmusik produziert, der heute als legendär gilt. Er hat in seinem eigenen Tonstudio, praktisch, alleine ein ganzes Album mit digitalen und analogen Synthesizern aufgenommen, das in den 70er Jahren zu einem enormen Erfolg wurde und Jarre großen Respekt einbrachte. Alleine die Elektro-Instrumente: Drum-Machines, Keyboards, Mixer und Verstärker, die Jarre bei den Aufnahmen verwendete, sind heute bereits überholt, dennoch ist „Oxygéne“, die gewaltige Pionierleistung eines großen Musikers, geblieben.

  1. Graceland, 1986, Paul Simon

Paul Simon wendete sich nach seiner erfolgreichen Zusammenarbeit mit Art Garfunkel anderen Musikrichtungen zu. Er interessierte sich für lokale Musikstile aus Afrika, vordergründig aus Südafrika und der damals bereits berühmten Band „Ladysmith Black Mamboza.“ Aus diesem musikalischen Austausch entstand eines der aufregendsten und überraschendsten Fusions aus Western Rock und African Traditional Pop: “Graceland”. Die Lieder „The boy in the bubble“, „Graceland“ , „Diamonds on the sole of her shoes“, wurden zu riesigen Hits und sind inzwischen Klassiker. Die Liste der Studiomusiker, die Paul Simon für dieses Album engagiert, ist ebenso legendär, wie das Ergebnis. Mein Allzeit-Favorit ist die Nummer „You can call me Al“ und „Under African Skies“. Jede Nummer ist eine Wohltat, ein Erlebnis, eine Bereicherung.

  1. No Guru, No Method, No Teacher, 1986, Van Morrison

Sich für ein Van Morrison-Album zu entscheiden ist verdammt schwierig. Der irische Bluesmusiker hat einfach zu viele gute Alben aufgenommen, zu viele unvergessliche Lieder komponiert und gesungen. Er ist sicherlich einer der ganz großen Interpreten unter den englischsprachigen Singer-Songwriter und heute eine Legende. Sein Album mit dem mystischen Titel: “No Guru, No Method, No Teacher” ist ein herausragendes Meisterwerk. Schöne, melodiöse, harmonische und doch ungewöhnliche Kompositionen, untermalt von wunderbaren Klängen und Rhythmen von Akustikgitarre, Saxofon, Harmonika, Violine und Backing Vocals, unterstreichen Van Morrisons überragenden Gesang . Die Texte der Lieder sind sehr poetisch, tragen eine bewegende Wahrheit über Mystik, Spiritualismus und Selbstfindung, wie schon in früheren Morrison Alben “Astral week”  1968 oder “Into the music” 1979  und regen zum Nachdenken an. Meine Lieblingsnummer dieses herrlichen Albums: „Ivory Tower.“

Es gibt noch etliche Alben, die ich hier gerne erwähnen und besprechen möchte, und auch in Zukunft tun werde.ende Generationen.

Mike Masuri. June 2025